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Kunst?
Henri Cartier-Bresson, der Erzeuger einiger besonders lebendiger Bild-Viren, sagte über sein Metier: "Sobald es zur Kunst wird, wird es schrecklich." Gemeint war die Fraktion der Möchtegernmaler-Fotografen, die ihr Sujet solange umarrangieren, bis es dann, mit 1/125 Sekunde gebannt, wie ein Gemälde wirkt.
Cézanne hat gesagt: "Kunst ist, wenn es leicht aussieht," weil er sich so schwer tat damit. In unserer Zeit sieht das Schwere schwer aus und das Leichte leichtfertig, also sagt man: "Natur ist natürlich, Kunst aber künstlich." Jedenfalls: wo die menschliche die sonstige Natur in Ruhe lässt, wird sie zur Künstlerin. Wo sie das Glück hat, nutzlos zu sein für uns: in Halbwüsten und Wüsten, im Ödland und in den höheren Bergregionen. Auch in den Feuchtbiotopen unserer nächsten Umgebung, besonders in solchen mit langsamer Strömung und geringer Wassertiefe.
Dort können Welten entstehen von bizarrer Struktur, wo sich Licht und Farben brechen in unendlich wechselnder Vielfalt.
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