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                ( VII )


Lagerfeuer in der Wüste    Wir wachen auf in ein leises Prasseln hinein. Es ist späte Nacht, Eff sitzt draußen am Feuer. Ela bäckt weiter, schichtet die Fladen zum Turm, während er zwei der Tiere zusammen bindet, zwischen Sattel und Nase, mit kurzem Seil, er bepackt das Größere, handelt zügig, ruhig, unnahbar.
   "Pour combien jours?", frage ich.
   Bald nach Sonnenaufgang setzt der Wind wieder ein, steigert sich böig. Wir flüchten ins Zelt, finden dort den Beduinen vor. Ela will kehrt machen, setzt sich dann auf die Kameratasche. Beim Anblick der Fotoausrüstung fällt mir wieder das Wort Unterpfand ein.


Sandsturm    Gegen den Feinstaub bietet auch das Zelt keinen Schutz. Zwischen den Zähnen knirscht es, die Kehle bleibt trocken, wieviel man auch trinkt.
   Mittags essen wir, was sich im Zelt findet, Fladenbrot mit Banane. Später fällt uns die Packung Datteln aus Gabés ein, wir verschieben die Suche nach den Proviantsäcken auf den Abend. Der Hagere nickt uns immer wieder lächelnd zu. Er will uns wohl mitteilen, dass das kein echter Sandsturm ist.


Sandsturm    Ich wache auf, schweißnass. Ela sagt: "Er ist weg." - "Fehlt was?" - "Ich glaube nicht." Da höre ich die Stille. Der Gemüsesack ist schnell gefunden, er ragt zitronengelb zwischen den lagernden Kamelen hervor. Aber sie haben ihn aufgerissen, die Hälfte der Kartoffeln fehlt, der Rest ist zermanscht und sandig. Ela läuft schreiend und fuchtelnd herbei, ein Schmerz zuckt links in mir auf.


Kamel frontal    Als ich den Kopf drehe, hat der Bulle schon den Hals zurückgezogen und schaut mich starr an. Der Beduine mischt ein Pulver mit Asche, Wasser und Sand, bindet mir einen getränkten Fetzen über den Hemdsärmel. Kamele beißen nicht eigentlich, sondern sie drücken und malmen, bis zum Knochenbruch.
   Diesmal war es wohl nur eine Warnung an Ela gewesen. Bedrohe ein Kamel nur am Stock, sagt man in Nubien: die Karawanenstämme haben dafür Langhölzer mit einem Eisenhaken, der am Nasenring eingehängt wird.
   Die nächsten Nächte schlafe ich wenig und schreibe viel im Schein der Stirnlampe. Beim Reiten spüre ich den Arm noch lange.

Kamelritt

 


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