( IX )
Eff steht jetzt oft auf einer Düne im Süden. Nach dem Suchen hat er das Warten gewählt auch das tut er mit der ihm eigenen Unantastbarkeit. Ich stelle mir vor, wie er im Sterben, in einer langwierigen Ermordung, unangreifbar bleibt: ein feindlicher Stamm stellt ihn, foltert ihn, und all das erreicht ihn nicht wirklich. Hat er Kinder? Eine Frau?
Mittags zeigt Ela zu ihm hin. Er steht am westlichen Rand des Geröllhügels, schaut unter einer Schattenhand nach Westsüdwest, mit dem anderen Arm winkt er. Neben ihm angekommen sehe ich nichts außer den gestaffelten Reihen von Buschwerk, die im Feldstecher, ineinander geschoben, wie dichtes Unterholz wirken. Er greift nach dem Fernrohr und nickt.
Endlich erscheint Mountacirs Kopf über der großen westlichen Düne. Ela rennt ihm entgegen, umarmt ihn, er taucht unter ihrer Begrüßung durch, sie spürt nicht sein Unbehagen mit den Gebräuchen einer fremden Welt, hakt sich unter bei ihm, gibt ihm zu trinken, ernippt kurz an der Flasche, trotzdem übergibt er sich, in leeren Konvulsionen. Im Schatten angekommen, legt sie ihen Schenkel unter seinen Kopf, das lässt er geschehen, eine Weile lang.
"Me surprise, surprise me," sagt er immer wieder. – Nach erfolgloser Suche hatte das Kamel ihn gefunden, gestern abend. Heute Nacht ließ es sich nicht dazu überreden, in die Richtung zu gehen, in der er uns vermutete. Schließlich hatte er die Zügel schießen gelassen, weil er hoffte, es würde ihn zum nächsten Wasserloch bringen.
Eff drängt zum Aufbruch, Ela protestiert aus Rücksicht auf Mountacirs Zustand, aber der steht auf und fängt an zu packen. Eff gibt Lachama von den angefressenen Kartoffeln.
Wir reisen wieder bis in die Nacht hinein, durchqueren zwei weite Senken mit viel Grünzeug. Die Dromedare fressen im Vorübergehen, geschickt zupfen sie zwei drei Mal an jedem nahen Busch. Spätestens morgen brauchen sie Wasser, viel Wasser, 7 mal 150 macht über 1000 Liter. Guter Rastplatz, wieder im Kamm der Hochdünen, und dabei grade und breit. |
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